Gastbeitrag: Verkehr

Gastbeitrag von Herbert Wendland

Weg zu einem verkehrsberuhigten Kisdorf

Fakten:
Kisdorfs Straßen üben eine zentrale Funktion im Durchgangsverkehr aus. Für jeden Laien ist das am fließenden Verkehr auf den Kreis- und Landesstraßen Sievershüttener-, Wakendorfer-, Kaltenkirchener-, Henstedter-, Ulzburger Straße, Sengel, Dorfstraße und Segeberger Straße erkennbar.

Im Jahr 2014 erstellte die Firma LAIRM Consult GmbH Lärmkarten von Ulzburger-, Henstedter-, Kaltenkirchener-, Dorf-, Segeberger Straße und Sengel.

Diese weisen zur Tages- und vor allem in der Nachtzeit Lärmemissionen aus, die nach heutigem Stand der Wissenschaft als gesundheitsschädigend gelten. Sie sind höher als die in der EU- Lärmschutzrichtlinie vorgegebenen Richtwerte. Diese wurden mit Verzögerung auch in deutsches Recht überführt und sind heute gültig.

Die Anstrengungen der Kisdorfer Politik, Änderungen an der Verkehrssituation herbeizuführen, erwiesen sich bis heute als wenig effizient und nicht von Erfolg gekrönt.

Daran konnten auch eine überaus engagierte Bürgerinitiative und ein loser Zusammenschluss von Bürgern nichts ändern, zumal die in Segeberg beheimatete Verkehrsaufsicht sehr formalistisch agierte und, wie sich dieses Jahr zeigte, auch nicht auf Höhe der Gesetzeslage war.

Subjektiv gesehen, schienen in Kisdorf die Interessen der einzelnen Parteien in unterschiedliche Richtungen zu laufen.

Als bekannt wurde, dass sich mit Rewe ein großer Lebensmittel Discounter mit seinem Logistikzentrum von Norderstedt nach Henstedt-Ulzburg an den Autobahnzubringer umsiedeln will und mit Netto sich schon einer angesiedelt hat, gewannen die verkehrspolitischen Aktivitäten an Fahrt.

Man hörte Fachleute an und diskutierte und diskutierte und diskutierte deren Aussagen, um letztendlich wieder einmal ohne anwaltlichen Rat in den Clinch mit der Verkehrsaufsicht zu gehen.

Als dieser mehr oder weniger scheiterte, beschloss man endlich, anwaltlichen Rat einzuholen.

Dieser liegt jetzt vor, ist aber erst einmal nur der Politik, nicht aber dem Bürger zugänglich.

Die örtliche Bürgerinitiative hat eine Informationsveranstaltung bei Selle abgehalten, die aussagekräftiger und investigativer war als alles, was die Politik bisher erstellt hatte.

Von privater Seite (natürlich von bestimmten Kreisen diskriminiert) wurde jetzt recherchiert und es wurden informative Gespräche geführt. Die Namen der Gesprächspartner sowie die Gesprächsergebnisse wurden an mehrere Politiker weitergeleitet. Die Bereitschaft der Gesprächspartner, mit Kisdorfer Politikern zu sprechen, wurde an diese weiter vermittelt.

Ergebnis privater Recherche: das höchste Verwaltungsgericht Baden-Württembergs hat den Gemeinden das Recht zugesprochen, bei Überschreitung der im Bundesimmissionsschutzgesetz vorgegebenen Lärmwerte mit einem Lärmaktionsplan eigene Schutzmaßnahmen für die Bürger festzulegen, auf die die Kreisverkehrsbehörde keinen Einfluß mehr hat. Das gilt für Landes- sowie auch für Kreisstraßen.

Konsequenz:
Es müssen mit dem formal richtigen Weg schnellstens die Erstellung neuer Lärmkarten und darauf basierend ein Lärmaktionsplan erstellt werden. Damit haben wir das Instrument in der Hand, um selbstbestimmt den Verkehr durch unsere Wohngemeinde zu führen. Durchgängige Tempo- 30 -Zonen,und noch einiges mehr sind möglich. Die den durch Kisdorf laufenden Verkehr beeinflussende Umleitungen bestehen nicht mehr.

Nicht vergessen werden sollte der Widerspruch gegen den jetzigen Bescheid! Keine Klage!

Also auf gehts !

Herbert Wendland