„Wird auf jeden Fall durchgezogen…“

Ausschnitt Planzeichung zum Ausbau der Gutenbergkreuzung

Auf der letzten Sitzung des Verkehrsausschusses hat Herr Dähn vom Planungsbüro Waack & Dähn den aktuellen Planungsstand für den Ausbau der „Gutenbergkreuzung“ vorgestellt (Präsentation als PDF):

Die Kreuzung sei in der jetzigen Form schon nicht mehr ausreichend, erst recht nicht für den durch Rewe zu erwartenden Verkehr. Geplant ist u.a. eine Verbreiterung mit Rechtsabbiegespur von der Ulzburger Straße auf Kisdorfer Gebiet. Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) hat die gesamte Planung bereits an Henstedt-Ulzburg übergeben.

Der ebenfalls anwesende Henstedt-Ulzburger Ortsplaner Volker Duda zeigte sich kompromisslos:

„Die Maßnahme wird auf jeden Fall durchgezogen, entweder mit oder ohne Kisdorf.“

Und lieferte im Anschluß noch den Brüller des Abends. Sinngemäß:

Die Kisdorfer Grundstücke an der Kreuzung Hamburger Str. / Ulzburger Str. werden eine Wertsteigerung erfahren.

Fakt ist:
Mit Kisdorfs Kooperation und einem gemeinsamen Bebauungsplan geht es relativ schnell und Kisdorf hätte direkte Einwirkungsmöglichkeiten auf die  Überplanung des betroffenen Gebietes (auch hinsichtlich Zuwegung der betroffenen Grundstücke).

Ohne Kisdorfs Kooperation, wenn also ein Planfeststellungsverfahren mit typisch 5 bis 10 Jahren Dauer erforderlich wird, baut Duda eine drastische Drohkulisse auf:

„Die Anwohner müssten dann sehen, wo sie bleiben…“ [hinsichtlich der Zuwegung zu den betroffenen Grundstücken]

Fakt hier:
Auch in einem Planfeststellungsverfahren kommen im Rahmen der Planerörterung  die Gemeinde Kisdorf und die betroffenen Anwohner zu Wort und können ihre Interessen einbringen. Das zuständige Amt für Planfeststellung wird bei der Entscheidung auf das Ziel eines jeden Planfeststellungsbeschlusses, einer ausgewogenen Planung, bestehen und dazu gehört eben auch eine sachgerechte Abwägung aller Interessen.

Ein anwesender Bürger Kisdorfs spach aus, was vermutlich viele dachten:

„Die wollen uns über den Tisch ziehen!“

 

In der anschließenden hitzigen Diskussion wurden Zweifel an der grundsätzlichen Notwendigkeit der Maßnahmen laut, aber auch Befürchtungen über zusätzliche Beeinträchtigung  Kisdorfs durch Verflüssigung und Beschleunigung der Verkehrströme durch Ausbau der Kreuzung. Insbesondere müsse sichergestellt werden, dass die unmittelbar betroffenen Anwohner ihre Grundstücke weiterhin gefahrlos befahren können.

 

Für die FDP Kisdorf steht fest:

Nur die Planung einer Umgehungstraße wird zu einer langfristigen Verkehrsentlastung Kisdorfs führen. Deshalb hat die FDP-Fraktion beantragt, zur Vorbereitung anstehender gemeinsamer Beratungen mit der Gemeinde Henstedt-Ulzburg über die zukünftige verkehrliche Entwicklung, z.B. Ausbau der „Gutenbergkreuzung“, den Mitgliedern des Verkehrsausschusses die Protokolle der Sitzungen „Regionales Verkehrskonzept“ seit 9.11.17 zur Verfügung zu stellen.  Dieser Antrag wurde einstimmig beschlossen. Außerdem wurde beantragt, diese Thematik auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu setzen.

 

Noch ein Artikel zu dem Thema:
Ausbau der Gutenbergkreuzung (vom 22. Nov. 2018)